Die Mondknoten in Widder und Waage

Selbstbestimmung und Eigenverantwortung

vom 17. Juli 2023 bis 12. Januar 2025

 

Wenn die Mondknoten das Zeichen wechseln, werden neue kollektive Themen eingeläutet. Dies passiert nicht über Nacht, vielmehr überschneiden sich die Enflüsse noch für eine Weile - vorhergehende Schwerpunkte sind wohl nie ganz abgeschlossen, und die neuen Einflüsse haben sich durchaus schon angekündigt. Seit Anfang 2022, eineinhalb Jahre lang, hat die Mondknotenachse die Zeichen Stier und Skorpion durchwandert, mit dem deutlichen Themenschwerpunkt gemeinsame Ressourcen. Die Kontrolle über und Abhängigkeit von diesen Ressourcen sind ein, wenn nicht gar das, Hauptmotiv des Krieges. Insgesamt war es eine Reise von Abhängigkeit hin zu mehr Selbstständigkeit, von Ausbeutung, vor allem auch im Hinblick auf Natur und Umwelt, hin zu Nachhaltigkeit und Natürlichkeit. Sind diese Aufgaben nun gelöst? Sieht nicht ganz so aus. Jupiter im Stier wird sie auch noch weiterhin stark betonen. Neue Herausforderungen gewinnen jetzt jedoch an Aktualität. 

 

Ob der Wechsel in diesem Fall allerdings so gemächlich und fliessend vor sich geht, ist die Frage, denn die Umstände sind ausserordentlich und haben unglaubliches Potential. Der Weg, der hier beginnt, die Richtung, die wir nun kollektiv wählen, ist bestimmend für das weitere Schicksal der Menschheit. Es zeigt sich eine Intensivierung, wahrscheinlich sogar der Höhepunkt des Ringens um Macherhalt und Kontrolle. Im Hintergrund verborgene Machtgefüge kommen ans Licht. Festgefahrene Machtkämpfe werden zu akuten offenen Auseinandersetzungen.

In Verbindung mit Venus' Rückläufigkeit beginnt zudem eine grundlegende Betrachtung von und womöglich eine Wende in kollektiven Werten, eine Veränderung der Definition von Lebensqualität, eine Auseinandersetzung mit unseren Ansprüchen und manchmal egoistischen Wünschen. Der Stellenwert, den Vergnügungen, Wohlstand und Luxus in unseren Breiten einnehmen, dürfte in Frage gestellt werden.

 

Nicht nur das geopolitische Geschehen erreicht eine ganz entscheidende Phase, auch die allgemeinen kollektiven Themen, die sich mit der Widder-Waage Achse stellen, fallen ganz besonders ins Gewicht.

Und so beginnt ein neuer Energieschub - denn dies ist eine Verschiebung weg von Passivität, von einer gewissen Unbeweglichkeit,  hin zu neuen Impulsen und Initiativen - das bedeutet aber auch, das vieles, was immer noch so ruhig, bequem und unerschütterlich auf die altvertraute Art weitergegangen ist, nun in Bewegung gerät, dass sich alles wesentlich aktiver gestaltet und das Tempo sich erhöht. Ja, die Energien ändern sich ganz massgeblich, es beginnt eine äusserst dynamische Phase mit gewaltigem Potential.

 

"A little less conversation, a little more action" - diese berühmte Zeile aus dem Elvissong ist das ideale Motto für diese Zeitqualität. Anstatt immer nur zu diskutieren und Kompromisslösungen zu suchen, sollte nun endlich etwas getan werden, muss etwas weitergehen. Es ist Zeit, die Initiative zu ergreifen und unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Für uns selbst einzustehen und Grenzen aufzuzeigen. Allerdings sollte dies im richtigen Maß geschehen. Denn wir bewegen uns dabei auf einem schmalen Grat zwischen verantwortetem, rücksichtsvollem Handeln und kompromissloser Durchsetzung. Der Weg hin zu fairen Konfliktlösungen dürfte ein sehr herausfordernder sein. In dem überaus starken kosmischen Spannungsfeld, worin sich der jetzige Wechsel vollzieht, kann es von Frieden in Richtung Krieg gehen, von Zivilisation in Richtung Anarchie. Offen ausgetragene Konflikte können an die Stelle diplomatischer Lösungen treten. Dies wären Extreme, die notwendige Kurskorrukturen aufzeigen. Doch ist mit folgenschweren Umwälzungen, gewaltsamen Aufständen und noch grösseren Unruhen zu rechnen, besonders in dieser ersten heissen Phase im Sommer 2023. Es ist eine Zeit des Umbruchs, und, im schlimmsten Fall, der Eskalation. Staatsformen, politische Systeme, öffentliche Institutionen, gesellschaftliche Hierarchien werden einer endgültigen Zerreissprobe unterzogen. Regeln und Grenzen werden neu definiert. Unsere kulturelle Identität wird in Frage gestellt.

 

Denn vor allem wird uns diese Zeit zeigen - noch deutlicher zeigen - was aus dem Gleichgewicht geraten ist, und das wir selbst etwas dagegen unternehmen müssen. Wir sollen den Mut finden, uns für Fairness einzusetzen, Ungerechtigkeit zu bekämpfen, für Schwächere einzustehen, mit gutem Vorbild voranzugehen. Es ist unsere Aufgabe, neue Wege zu finden. Es ist an uns, etwas zu tun - wir dürfen nicht länger die Verantwortung abschieben, uns nicht länger darüber aufregen, dass etwas getan werden muss und darauf warten, dass Lösungen gefunden und Enrtscheidungen für uns getroffen werden. Es ist Zeit, die Initiative zu ergreifen und etwas zu bewegen. Jetzt.

 

Doch dies ist vor allem auch ein kollektiver Lernprozess, und es stellt sich erst einmal die Herausforderung, in unsere Kraft zu kommen. Wir befinden uns bereits seit einigen Jahren in einem kollektiven Heilungsprozess - der Heilung des maskulinen, aktiven Prinzips. Die Aggressionen, die in dieser Welt so stark ausgelebt werden, sind zum Teil auch ein Ausdruck dieses Prozesses. Angriffsbereitschaft, Aggressivität und der Wunsch, zu dominieren, der Drang, besser sein zu müssen als andere - daran gilt es, zu arbeiten, hin zu einem gesunden Selbstbewusstsein. Dies ist die lange Reise der Bewusstwerdung, wer wir wirklich sind, und was unser Weg ist. Die Aufgabe, uns selbst mit all unseren Unsicherheiten und Eigenheiten anzunehmen. Wenn wir klar erkennen können und uns sicher sind, wer wir sind, gewinnen wir Selbstsicherheit. Wir können selbstverständlich für uns einstehen, fühlen uns weniger schnell angegriffen und müssen nicht unsere Energie darauf verwenden, uns anderen gegenüber zu beweisen und zu behaupten. Wir können sogar durch unser Sein, durch unsere Einzigartigkeit, anderen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen.

 

Die nun betonte Widder-Waage Achse ist auch die Achse der Dualität. Ich und Du. Ich und die Welt da draussen. Unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen, zu der Welt als ganzes, rückt nun stärker ins Bewusstsein. Wir schaffen uns unsere Identität, indem wir uns anderen gegenüber abgrenzen. Wir definieren die Welt in Gegensätzen. Was liebe ich, was hasse ich? Was will ich, und was will ich nicht? Was heisst es, eine eigenständige Person, ein Individuum zu sein? Wie behaupten wir uns in dieser Welt? Was wollen wir sein, was wollen wir tun? Ein Abenteuer zwischen Willenskraft und Kompromiss, zwischen Eigeninteresse und Rücksichtsnahme. Wenn wir uns selbst in Relation zu anderen, zur äusseren Welt, definieren, heisst dies auch, dass wir nicht allein auf der Welt sind, dass wir immer zu unseren Mitmenschen und unserer Umwelt in Beziehung stehen. Doch geht es nun in erster Linie um eine gesunde und faire Selbstbestimmung und Selbstbehauptung. Von Angepasstheit zu mehr Authentizität, von kulturellen Konventionen zu einzigartigen individuellen Akzenten, von Unentschlossenheit zu mehr Eigeninitiative, von Gleichgültigkeit zu mehr Motivation und Ambition. Denjenigen unter uns, die besonders dazu neigen, es allen recht machen zu wollen, wird dies nun stark zu Bewusstsein kommen. Es geht jetzt nicht darum, allen zu gefallen, sondern mit uns selbst im Einklang zu sein. Nun gilt es, erst einmal den eigenen Weg zu gehen, für sich selbst und die eigenen Interessen einzustehen! In vielen Bereichen haben wir gelernt, die Wünsche und Bedürfnisse anderer vor unsere eigenen zu stellen - vielleicht ist uns sogar nie so recht bewusst geworden, was wir selbst eigentlich wollen, was wir sind, was uns ausmacht. Spätestens jetzt sollten wir dies nachholen.

 

Es ist Zeit, unsere Aggressionen und unseren Frust in Motivation und Stärke umzuwandeln, indem wir daraus lernen, was wir wollen und wie wir wir es erreichen. Wenn wir uns herausgefordert oder sogar herabgesetzt fühlen und es dafür anderen zeigen wollen, sollten wir uns fragen, wo unsere wirklichen Stärken liegen. Wenn uns die Ambitionen und Errungenschaften anderer in Wut versetzen, sollten wir unsere Energie darauf verwenden, einen Weg zu finden, wie wir selbst das erreichen, was wir wirklich wollen. Wenn wir ziellos und unentschlossen sind, sollten wir herausfinden, was unsere Leidenschaft weckt. Es ist Zeit, klare Entscheidungen zu treffen, anstatt unser Leben von anderen, von unserem Umfeld abhängig zu machen. Es ist in dieser Phase von grösster Bedeutung, unseren Weg und unsere Richtung selbst zu bestimmen. Es ist auch nur fair unseren Mitmenschen gegenüber, denen wir damit zugestehen, dasselbe zu tun. So weiss jeder, woran er ist. Hierher gehört auch eine gesunde Konfrontationsbereitschaft. Konfliktvermeidung führt meist nur zu andauernden, unterschwelligen Konflikten. Authentizität und Ehrlichkeit sind von entscheidender Bedeutung für ein faires und rücksichtsvolles Miteinander. Indem wir selbst unser Leben in die Hand nehmen, über unsere Energie verfügen und unsere Grenzen klar bestimmen, finden wir in unsere Kraft. Wenn wir dabei die richtige Ballance finden, leisten wir einen äusserst bedeutenden Beitrag zu einer ausgeglicheneren Welt.

 

Im Grossen dürfte dies tatsächlich eine kritische Zeit zwischen Krieg und Frieden, zwischen Zivilisation und Anarchie sein, in der Justitz und Rechtssysteme an ihre Grenzen geraten bzw auch ihre Schattenseiten offenbaren. Kulturelle Werte werden herausgefordert, kulturelle Einrichtungen geraten ins Kreuzfeuer. Mehr Selbstbestimmung kann zur Notwendigkeit werden, wo die Verantwortung nicht mehr abgegeben werden kann und ausgleichende Instanzen wegfallen. Doch ist es vor allem eine Zeit des Aufbruchs, in der neue Initiativen entstehen und mutige Pioniere gefragt sind. Es ist eine Zeit der Neuanfänge.

 

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

 

Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.

 

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