Die Mondknoten in Stier und Skorpion

Gemeinsame, geteilte Ressourcen

vom 18.01.2022 bis 19.07.2023, absteigender Mondknoten im Skorpion, aufsteigender Mondknoten im Stier

 

Die Mondknoten sind an sich Schnittstellen zwischen der Umlaufbahn der Erde und des Mondes um die Sonne, und keine tatsächlichen Himmelskörper. Und doch scheinen sie einen Einfluss auf unseren kollektiven Weg zu haben - unter anderem, weil sie die Themen der Sonnen- und Mondfinsternisse während dieser Phase bestimmen. Sie bringen ein neue kollektive Ausrichtung: der aufsteigende Mondknoten gibt eine Richtung an, der absteigende Mondknoten zeigt auf, was aufgearbeitet und gelöst werden muss, um diese Richtung einzuschlagen.

 

Zuvor haben sich die Mondknoten durch die Zeichen Zwillinge und Schütze bewegt: Dies hat - unter anderem - die Diskussionen um Fake News und Faktenchecks so sehr verstärkt, teils fanatische Überzeugungen der Vielfalt an Meinungen und Informationen gegenübergestellt, und sogar dazu geführt, dass verschiedenste Gruppierungen selbstgerecht die Wahrheit für sich in Anspruch genommen und definiert haben. Wobei der Sinn der Übung - aus astrologischer Sicht - wäre, zu mehr Toleranz zu finden und aus der bereichernden Vielfalt zu lernen, daran zu wachsen. Dies ist ganz offensichtlich noch nicht aufgearbeitet - bei solchen Zeiträumen gibt es keinen klaren Trennstrich, vielmehr beginnen die Themen sich zu überschneiden, bis sich der Schwerpunkt verschiebt. Manchmal gibt es allerdings einzelne, einschneidende Ereignisse genau zum Zeitpunkt des Wechsels.

 

In diesem Fall war es die Mondfinsternis im November, die neue Schwerpunkte schon vorab aufgezeigt hat: Umweltthemen nahmen wieder mehr Raum ein, u.a. in der verstärkten Diskussion um 'grüne' und nachhaltige Energiegewinnung: wir wollen uns in Richtung der positiven Manifestation des Stiers bewegen. Der weniger erfreuliche Trend zeigt sich in der verstärkten Betonung von Machtansprüchen und Kontrolle. Denn: der absteigende Mondknoten durchläuft nun den Skorpion, und bringt dabei verstärkt dessen Schattenseiten zum Vorschein. Schattenseiten kann in diesem Fall ziemlich wörtlich genommen werden: wir werden mit dem konfrontiert, was verborgen bleiben soll, was wir nicht wahrhaben wollen, mit Tabuthemen, dunklen Machenschaften und kollektiver Verdrängung. Ganz konkret können hier in erster Linie Machtmisbrauch, Korruption, Kontrollzwang, Abhängigkeit und Sex als Tabuthema bzw. sexueller Missbrauch im Vordergrund stehen. Gerade zu Korruption und Machtmissbrauch hat die vergangene Mondfinsternis ja einiges ans Licht gebracht.

 

Hauptthemen dieser Phase sind geteilte, gemeinsame Lebensgrundlagen, Umwelt und Nachhaltigkeit, aber auch Geld und Besitz. Letzendlich geht es um überlebenswichtige Ressourcen, wie Nahrung. Umweltfragen stehen vor allem im Zusammenhang mit Landwirtschaft und Nahrungsmittel, wie auch mit nachhaltigen, umweltfreundlichen Energiequellen. Es ist eine Entwicklung hin zu einer neuen Wertschätzung der Natur, der Erde. Dabei streben wir nach Stabilität, nach Sicherheit. Allerdings muss dies letztendlich eine ganz neue Form von Stabilität sein, basierend auf anderen Grundlagen und Werten, mit anderen Ressourcen. Dies zeigt sich in einem Umdenken, in neuen Erkenntnissen - was teilweise durch Schocks in Form von Natur- und Klimaereignissen unumgänglich wird. Denn dieser Einfluss kann auch zu Bequemlichkeit verleiten, dazu, immer nur so weiterzumachen, wie man es gewohnt war. Wenn diese Tendenz zu stark wird, gibt es einen Weckruf. Einerseits wollen wir wieder mehr Komfort und Genuss nach den verschiedenen Erfahrungen von Verzicht während der vergangenen Jahre, es gibt allerdings kein Zurück zum Altvertrauten. Andererseits sind wir in eine neue Form von Überlebenskampf involviert, wobei ein neues Umweltbewusstsein geschaffen wird. Denn gerade die Ausbeutung von und die Kontrolle über gemeinsame Ressourcen werden nun sehr stark in den Vordergrund treten. Der Umgang mit ganz konkreten lebenswichtigen Grundlagen wie Anbauflächen oder Trinkwasser, der Zugang zu und der Erhalt von Ressourcen sind lebenswichtige Themen. Damit kommen die Abhängigkeiten, der Machtmissbrauch, wie auch Bereicherung und Korruption in Zusammenhang mit lebenswichtiger Grundversorgung wie Nahrungsmitteln, bzw. einem nachhaltigen Umgang mit der Natur an sich, in den Fokus. Hier wird die Selbstversorgung, die Selbsterhaltung, neue Betonung finden, sowohl für Staaten und Gemeinschaften, als auch für Einzelpersonen. Eine ideale Entwicklung wäre der Paradigmenwechsel weg von Kontrolle, Ausbeutung und Vernichtung hin zu einem so tiefen Verstehen und Erfahren der natürlichen Zyklen von Vergehen und Entstehen, von Kompost zum fruchtbaren Boden, von Loslassen und Empfangen, dass wir Eins damit werden. Vom Besitzdenken hin zum selbstverständlichen Teilen.

 

Ein weiterer Aspekt dieser Zeitqualität: Körperlichkeit, Naturverbundenheit, aber auch die unmittelbare Erfahrung und Sinneswahrnehmung, ja auch die Berührung, bekommen nun wieder einen grösseren Stellenwert.

Die kollektive Wahrnehmung von Partnerschaft und Sexualität könnte sich langsam ändern: Im Negativen können Abhängigkeiten sich nun sehr stark zeigen. Grössere Wertschätzung ist der Schlüssel. Eigenständigkeit und Selbstliebe, unser Verhältnis zu uns selbst, finden stärkere Betonung. Echte Intimität und dauerhafte Partnerschaft gedeihen, wenn beide Teile sich selbst genügen, in dem Sinne, dass man nicht vom anderen nimmt und verlangt; beide in sich selbst gefestigt sind, sodass keiner vom anderen 'verzehrt', ausgebeutet wird, oder klammert und unter Eifersucht leidet. Sexualität und Sinnlichkeit haben nun grosses Gewicht. Aber auch Abseits der Sexualität wäre die ideale Entwicklung hin zu mehr Körpergefühl, zu einer bewussten und gleichzeitig natürlichen Körperwahrnehmung, die enttabuisiert. Die Autonomie über unseren Körper ist von zentraler Bedeutung. Der Körper als Lebensgrundlage, der Wertschätzung verdient - statt entweder instrumentalisiert, oder ausgebeutet und missbraucht zu werden. Die Verbindung von Sex, Macht und Geld - in all ihren Spielarten, von Erotik über Manipulation bis zum Missbrauch - ist ein äusserst starkes Skorpionthema. Das heisst, hier dürften Schattenseiten verstärkt hervortreten, Tabus ans Licht drängen.

 

Dies wird kollektiv wohl eine intensive und herausfordernde Phase - die Schattenrbeit um Macht, Geld und Sex dürfte unerschöpflich sein. Dieser Transit kann, während wir uns in einer längeren Übergangsphase von einem materialistischen, eher gemächlichen Erdzeitalter in ein sehr stark beschleunigendes, immaterielles Luftzeitalter befinden, folgendes bewirken: Einerseits neigen wir noch stärker dazu, uns an Geld und materielle Dinge zu klammern und uns auch darauf zu verlassen, und ausserdem Besitzansprüche durchzusetzen, Besitz anzuhäufen. Andererseits kann dieser Einfluss uns so etwas wie eine Atempause verschaffen, bringt dringend benötigte Erdung, eine Rückbesinnung auf das Körperliche. Und vor allem auf die Erde und die Natur als lebendige, lebenswichtige, kostbare Ressource, die von uns allen geteilt wird, und deren Teil wir sind.

 

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.

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