Neumond am 01.11.2024

Dieser Neumond bringt neue Impulse für tiefe Gefühle, Leidenschaften, besondere Verbindungen, Seelenverwandtschaften. Wir verspüren das Bedürfnis, das Leben in seiner ganzen Intensität zu erfahren, weiter zu gehen, tiefer zu blicken, auch die verborgenen, die verbotenen Seiten zu erkunden. Der Skorpionmond geht unter die Haut, doch dieser ist noch sehr viel intensiver.

Dies ist traditionell eine Zeit, in der der Schleier zwischen den Welten durchlässig wird. Viele Kulturen beschäftigen sich in diesen Herbsttagen mit Sterblichkeit, dem Gedenken an Verstorbene, mit dem Reich der Geister, und auch mit Zauberkraft und Magie. Die schwersten Themen überhaupt gehören zu dieser spätherbstlichen Stimmung. Das Vergängliche, das Jenseitige, das Übermächtige und Unheimliche. Endgültigkeit, Kompromisslosigkeit. Und doch... eine gewisse Faszination, eine Anziehungskraft, die vom Verborgenen ausgeht. Auch nur eine symbolische Grenze in eine jenseitige Welt zu überqueren, einen Schritt in verbotene Dimensionen zu tun, hat etwas endgültiges. Und ist verbunden mit der Vorstellung von Macht, von besonderen Fähigkeiten und unaussprechlichen  Erfahrungen. Tabu. DIe tiefsten und dunkelsten Geheimnisse zu ergründen, durch die Hölle zu gehen und wieder zurückzukehren - dies sind Erlebnisse, die ungeahnte Kräfte verleihen. Aber solche Erfahrungen haben ihren Preis. In Mythen, Märchen, und Sagen wie auch in der wirklichen Welt. Sie verändern uns für immer. Und es ist die übermächtig starke Herausforderung einer solchen Transformation, einer Katharsis, die dieser machtvolle, magnetische Neumond bringt.

Diesen Tagen gehen äusserst angespannte, komplexe und riskante Energien voraus. Dazu gehört eventuell auch eine plötzliche Erkentnis, eine Erfahrung, die einen Sinneswandel bewirkt, es notwendig macht, eine andere Position einzunehmen. Doch dieser Skorpionmond geht in die Tiefe. Und ist von einem gewaltigen, epochalen Konflikt geprägt. Einiges ist bereits zum Vollmond im Juli angeklungen. Wir setzen uns mit Themen auseinander, die der Vergangenheit angehören, die nun endgültig aufgearbeitet und überwunden werden sollten. Etwas Bedeutendes, das im Sommer für einen grossen Energie- und Motivationsschub gesorgt hat, führt jetzt in eine entscheidende Konfrontation. Ein Showdown. Dabei steht unser Sicherheitsempfinden, das instinktive Bedürfnis, alles Bedrohliche abzuwehren, gegen die gewaltige Kraft des Wandels. Neue Initiativen und Impulse stehen gegen unbewusste und unterdrückte Angst und Wut. Was auf globaler, auf politischer Ebene nach dem ultimativen Machtkampf aussieht, ist in unserem persönlichen Leben nicht weniger drastisch und bedeutend. Und dabei ist dies nur die erste Runde. In vielerlei Hinsicht jedoch die alles entscheidende. Der Lauf der Sterne, der Lauf der Welt, geht unaufhaltsam weiter, und die nächste Konfrontation wird bereits unter ganz anderen Vorzeichen stehen. Jetzt ist die Zeit, Geschichte zu schreiben, persönlich und kollektiv - oder von den Ereignissen überrollt zu werden. Dinge, die eine treibende oder beherrschende Kraft in unserem Leben darstellen, sind im Umbruch. Auseinandersetzungen rund um Dominanz, Macht und Einfluss erreichen einen Höhepunkt.

Doch insgesamt ist es die unaufhaltsame, grundlegende Veränderung, gegen die wir uns zur Wehr setzen, vor der wir uns verschliessen.

Dabei sind wir absorbiert in unserer eigenen, inneren Welt, unseren Vorstellungen, Träumen und Illusionen, unseren eigenen Wahrheiten. Wenn diese Welt bedroht ist, reagieren wir abwehrend, ziehen uns noch tiefer in diese Vorstellungs- und Gedankenwelt zurück, die wir brauchen, um uns sicher zu fühlen. Unsere eigene Blase. Wir haben uns - mehr oder weniger - abgekapselt, wir grenzen uns ab von dem Wahnsinn, doch vor allem von dieser nicht fassbaren Bedrohung. Als solche empfinden wir, auf der einen oder anderen Ebene, den kompletten, unumkehrbaren Wandel der uns bekannten Welt. Es ist eine instinktive Verteidigung gegen das Übermächtige da draussen. Der Abwehrmechanismus gegen alles, was in unsere eigene, private Welt vorzudringen droht. Doch jetzt ist da die Herausforderung, diese Grenze zu überschreiten. Aus unserer Bubble herauszukommen und die Konfrontation mit diesen transformativen Kräften anzugehen, ja selbst zur treibenden Kraft unserer eigenen Transformation zu werden. Oder aber den Energien unausweichlich ausgesetzt zu sein. Auf einer tieferen Ebene stehen hier machtvolle seelische, karmische Strömungen gegen unseren bewussten Willen, unser Ego. Sogar Instinkt und Intuition können mit noch tieferen, ursprünglicheren Impulsen konfrontiert sein. Auch wenn wir es nicht mit unserem rationalen Verstand erfassen, so erspüren wir wir doch die Gewalten, die hier am Werk sind. Jetzt können wir auf dieses Gespür, vielleicht auf eine höhere Führung, vertrauen, uns aus unserem Widerstand heraus und in den endgültigen Prozess der Erneuerung hinein wagen. Unnötig zu sagen, dass wir uns in einer äusserst intensiven, möglicherweise beängstigenden Phase befinden.

Dies ist eine gewaltige Chance, alle Energien zu bündeln, eine endgültige Aufarbeitung der Altlasten, der Bürde der Vergangenheit, anzugehen. Und damit das Fundament unseres Lebens umzuarbeiten, zu erneuern, um von Grund auf neu aufbauen zu können. Alles, was in unserer Welt, in unserem Leben erstarrt, unterdrückt, überholt ist, einer endgültigen Runderneuerung zu unterziehen. Doch dazu muss sozusagen die Wurzel des Übels erreicht, erkannt, erfasst und ans Licht gebracht werden. Genau dieser Prozess, die Umstrukturierung grundlegender Bereiche, ist nun schon seit Jahren im Gange. Doch gerade jetzt, in der Endphase, geht es um die Dinge, die wir immer noch nicht erkennen, wahrhaben, oder angehen wollten. Die am tiefsten vergraben sind. Was kann schwieriger sein, als den Boden unter den eigenen Füssen umzugraben, den Abgrund aufzureissen, alles, worauf wir gebaut haben, herauszureissen? Jetzt gibt uns der Skorpionmond die Kraft und den Willen, noch tiefer zu gehen, die Leichen aus dem Keller zu holen und endgültig zu beerdigen, die tiefsten Schatten zu erkunden und die Konfrontation mit allem einzugehen, was sich da verbirgt. Sogar in die dunkelsten Verliese unseres Unterbewusstseins vorzudringen. Vor der Dunkelheit nicht zurückzuweichen, sondern zum Wesentlichen vorzudringen. Nicht nur das zu sehen, was wir sehen möchten, sondern das, was ist. Und in dieser Realisierung eine neue Basis zu finden. Unter all den Schichten stossen wir auf das, was überdauert, stabil und tragfähig ist. Um mitten im Umbruch etwas aufzubauen, was überdauern kann, wahrhaftig und zugleich ausreichend flexibel ist.

Dies ist der Weg, in unsere Kraft zu kommen, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur in konkreten Dingen, sondern für unseren spirituellen Weg, für unser persönliches Wachstum. Verantwortung zu übernehmen für das, was wir glauben, für das, was wir anstreben. Uns mit Themen auseinandersetzen, denen wir sonst ausweichen, oder die sich uns entziehen, nicht recht fassbar sind. Wir haben es mit der Aufarbeitung von schwerwiegenden karmischen Angelegenheiten und unterbewussten Altlasten, mit Schuld und Angst, zu tun, mit Phänomenen, die vielleicht nicht wirklich, nicht real erscheinen und doch einen mächtigen Einfluss haben. Wir sind jetzt imstande, damit umzugehen und den Kern, die Botschaft, zu erfassen. Was ist von grundlegender Bedeutung, was sind Illusionen und Traumgespinnste? Da ist etwas, was uns Halt und Sicherheit gibt auf dieser Reise durch Dunkelheit und unbekannte Gefilde. Wir können auf eine verborgene Weisheit zugreifen, andere Dimensionen erahnen. Mit Oberflächlichkeiten halten wir uns jetzt nicht auf. Wir brauchen keine leeren Versprechungen. Die Scharade wird durchschaut. Wir suchen eine tiefere Bedeutung, eine übergeordnete Wahrheit. Wir können sie erspüren und identifizieren. Doch wollen wir diese Wahrheit sehen? Oder fühlen wir uns von ihr bedroht? Haben wir den Mut, uns gegen die manipulativen Kräfte, das Sicherheitsbedürfnis, die falschen Versprechen und täuschenden Visionen, die Selbsttäuschungen zu stellen? Gegen unsere eigenen Abwehrmechanismen und unbewussten Prägungen? Die Konfrontation zwischen unbewussten, unterbewussten Kräften und unserem bewussten Willen geht einer Phase voraus, in der wir unsere Richtung, unsere Ziele überdenken und überarbeiten. Doch vorerst setzen wir uns mit dem auseinander, was sich unter der Oberfläche verbirgt. Was uns im Inneren antreibt. Vor allem mit unseren Schattenseiten, mit dem, was wir nicht wahrhaben wollen. Das Geheimnis besteht darin, uns die intensiven Kräfte, die hier wirken, zu eigen zu machen. Indem wir unseren eigenen Schatten und Dämonen begegnen, ihnen ins Auge blicken, verdrängte und unterdrückte Bedürfnisse und Ängste aufspüren, uns mit ihnen vertraut machen, können wir den inneren Kampf beilegen. Indem wir diese Schatten und Dämonen als unsere eigenen anerkennen, müssen wir nicht länger die Kraft aufwenden, gegen sie zu kämpfen, sondern machen uns ihre Kraft zu eigen. Wir erlegen den Drachen nicht, sondern lernen, ihn zu reiten, machen ihn zu unserem Krafttier. Das ist die Art von Transformation, die jetzt möglich wird.

Insgesamt jedoch ist es von grösster Bedeutung, uns sehr gut zu überlegen, auf welche Konfrontationen wir uns einlassen. Denn es sind Mächte im Spiel, die einfach grösser sind als wir, sei es im täglichen Leben oder in der mystischen Welt. Doch dürfen wir auch nicht zurückschrecken, den Mut und die Hoffnung nicht verlieren. Diese Kräfte sind stark genug, um aufzubrechen, was so tief verborgen liegt, dass es über lange Zeit unerreichbar war, versiegelt wie ein Grab, konserviert wie ein Fossil. Was daraus hervorbricht, kann gewaltsam und überwältigend sein. Die Erschütterungen legen auch diese Abgründe offfen, die wir selbst versiegelt, zugeschüttet, für tot erklärt hatten. Ein Seelenbeben. Schmerzhaft, beängstigend, überwältigend. Unbeschreiblich erlösend. Ein Lichtstrahl dringt herein, das Eis wird von Herz und Seele gesprengt, Tränen können strömen. Das, was abgestorben war, kann zurückgeholt werden ins Leben. So können wir auch gemeinsam, in Beziehungen, in Tiefen vordringen, die bislang unerreichbar, verschlossen, tabu waren. Doch dies kann genauso zerstörerisch wie unbeschreiblich wertvoll und wundervoll sein. Es kann uns zerreissen und neu erschaffen.

Dies ist eine Zeit für therapeutische und tiefenpsychologische Zugänge, für Arbeit mit der Ahnenreihe, für Aufstellungen - allerdings nur unter erfahrener, professioneller Anleitung. Die jetzigen Einflüsse sind nicht zu unterschätzen. Wenn man damit respektvoll umzugehen weiss, damit vertraut ist, kann gewaltiges bewirkt werden. Dies ist eine Zeit kathartischer Transformation.

Das, was abstirbt, abgestreift, ausgeschieden wird, ausgedient hat, ist die Grundlage, der Dünger, für einen neuen Nährboden, der neues Leben, neues Wachstum erst ermöglicht, für eine Auferstehung in einer neuen Form. Das ist die Alchemie des Skorpions.

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.