Neumond am 23.12.2022

Der Neumond im Steinbock bringt eine Besinnung auf das Wesentliche, eine ernstere Gestimmtheit - insofern, dass es um den Kern, den wahren Wert der Dinge geht. Was es wiegt, das hat es - Oberflächlichkeiten sind jetzt nicht gefragt.

Es ist eher eine Zeit der Zurückgezogenheit, aber auch eine Zeit der Traditionen, in der vieles nach Protokoll abläuft. Pflichtbewusstsein und Notwendigkeit können Gefühle und emotionale Bedürfnisse verdrängen. Wir brauchen Beständigkeit, wollen Sicherheit. Dieser ernsthafte Einfluss verstärkt unser Verantwortungsbewusstsein, und während wir erwarten, dass die Dinge unerschütterlich und verlässlich sind, haben wir auch das Bedürfnis, dafür sorgen, dass andere sich auf uns verlassen können. Jene, die eine sehr spontane und unabhängige Seite haben, können diese Zeit jedoch als stark einschränkend empfinden. Vielleicht kommen Schuldgefühle auf, wenn Erwartungen und Konventionen nicht erfüllt werden. Wir können nun verstärkt spüren, wie konventionelle Rollenbilder und Traditionen uns prägen, und wie daraus Zwang entstehen kann. Und, wenn man tiefer blickt, wie wir manche Prägung in uns tragen, sogar über Generationen. Es steckt uns in den Knochen. Wir besinnen uns auf unsere Wurzeln, auf unser Fundament. Und gerade dies ist Stütze und Begrenzung, oder Einschränkung, zur gleichen Zeit. Familienthemen werden betont, alte Geschichten können uns einholen. Zur Last der Vergangenheit gehören übernommene und anerzogene Scham- und Schuldgefühle, Pflichten, die Reputation, auch wenn letzere scheinbar nicht mehr so stark im Vordergrund stehen. Wir setzen uns mit Rollenbildern auseinander. Doch da sind auch Rückhalt, Unterstützung, etwas, worauf wir zurückgreifen können, zumindest etwas in der Art von materieller Sicherheit. Und ja, gerade zu Weihnachten sind dies heikle Themen. Nicht für jeden gibt es Rückhalt in der Familie. Doch ist jetzt die Zeit, in der wir uns auf unsere Wurzeln besinnen, auf das, woraus wir im buchstäblichen Sinne Kraft ziehen, worauf wir bauen können, wie immer dies für jeden einzelnen aussehen mag. Und sollte dieser Neumond tatsächlich harte und vielleicht sogar einsame Tage bringen: es ist ein ehrlicher Neumond. Er hilft uns dabei, herauszufinden, was für uns wirklich von Bedeutung, von Wert ist. Doch ganz düster dürfte es nicht werden, es sind Hoffnung und Optimismus mit dabei. Wir ahnen zumindest, dass Neues im Entstehen ist.

Wenn wir uns schon ernsten Themen zuwenden: es bestehen ganz ausgezeichnete Bedingungen für tiefgehende und eher heikle Gespräche: wenn wir bereit sind, zu alten Themen zurückzukehren, können Verletzungen und Kränkungen gelindert werden, Klärung finden. Insgesamt sammeln wir Informationen, aus inneren wie äusseren Quellen, wir stellen Verbindungen her, erkennen Zusammenhänge, wobei wir unsere Unsicherheiten und Verletzlichkeiten, doch auch unsere Eigenheiten, besser verstehen lernen. Indem wir uns mitteilen, austauschen und auch zuhören, beziehen wir andere in diesen Prozess mit ein und alle Seiten profitieren davon.

Während wir eher ernst gestimmt sind und uns nicht so rasch zu etwas hinreissen lassen, liegt doch, wie schon zur Sonnenwende, ein Drang zu einem neuen Aufbruch in der Luft. Erwas Grosses ruft, allerdings könnten überzogene Erwartungen geweckt werden. Doch sind wir nun bereit, uns zu neuen Aufgaben zu bekennen, auch die Anstrengungen und die Verantwortung auf uns zu nehmen und Konsequenzen wie Erfolgsaussichten nüchtern einzuschätzen. Hier birgt sich grosses Potential. Doch ist hier auch die Belastung spürbar, die Grösse der Aufgabe. In zunehmend unsicheren Zeiten sind die Anforderungen hoch, das jetzt besonders stark ausgeprägte Bedürfnis nach Sicherheiten und Garantien lässt sich vielleicht nicht erfüllen. Die nächsten Schritte wollen gut geplant und genau überlegt sein. Nicht gleich losstürmen, erst einmal die Asgangsposition richtig einschätzen und dann optimieren. Trägt der Untergrund? Oder sollten wir uns festeren Boden suchen? Dieser Vollmond kann uns dabei helfen, die nötige Unterstützung zu finden.

Autorität

Mit einem gewissen Ernst, einer Strenge, treten autoritäte Strukturen nun gesellschaftlich und im Weltgeschehen besonders stark in den Vordergrund. Dies könnte sich zu einer Phase entwickeln, in der es für nötig befunden wird, 'hart durchzugreifen' um Machtpositionen zu erhalten und bestehende Systeme wieder zu festigen. Aus astrologischer Sicht ist dies eher schon ein letztes Aufbäumen, ein Klammern... Doch dürfte man gerade jetzt besonders hart daran arbeiten, die Kontrolle zu behalten - dies gilt für politische und staatliche Strukturen wie auch generell für Autoritätspersonen und stark hierarchische Ordnungen. Genauso geht es um den Erhalt von gesellschaftlichen Positionen und dem damit einhergehenden Ansehen - und um Privilegien.

Andererseits sehen wir uns mit sehr konkreten Einschränkungen, mit Verzicht konfrontiert, wie der Energiekrise, die im Winter besonders hart trifft, und Teuerungen, die vielleicht sogar die Weihnachtsstimmung dämpfen. Es ist eine Zeit, in der wir die Dinge schlicht und einfach realistisch betrachten müssen. Trotzdem, oder gerade deswegen, sind neue Ziele und Initiativen im Entstehen. 

Weitere prominente Themen sind Grenzen und die Verteidigung von Grenzen, Traditionsbewusstsein und religiöse Konventionen bis hin zu Fundamentalismus.

Wie geht es weiter?

Zu Weihnachten liegt durchaus besinnliche Stimmung in der Luft, doch mit einem eher ernsthaften Ton. Wir können die Dinge nicht so leicht nehmen. Unsere verletzliche Seite kann zum Ausdruck kommen. Dabei sollten Gespräche und sogar Konfrontationen nun eine klärende und heilende Wirkung haben. Wir können uns gegenseitig in unseren Krisen beistehen - sofern wir diese eingestehen. Der Heilige Abend ist aus astrologischer Sicht sehr traditionell und familiär geprägt - oder sind da gerade neue Traditionen im entstehen?

Über die weiteren Feiertage sollten wir uns nicht zu sehr von unseren Gefühlen und unseren Lieben distanzieren, während uns der Sinn eher nach etwas Unkonventionellem steht. Die Grundstimmung eignet sich eher für Unternehmungen mit Freunden als für traditionsbewusste, disziplinierte Feiern.

Ab dem 29. Dezember beginnt wieder eine Phase, in der Verzögerungen, Missverständnisse und Fehlerquellen sich häufen können. Ein Schritt nach dem anderen.

Zu Sylvester dürfte sich die Stimmung sowohl impulsiv wie auch äusserst intensiv gestalten. Begegnungen können sehr bedeutungsvoll sein, etwas oder jemand schlägt uns völlig in den Bann. Vielleicht ist es auch der Moment, eine bestehende Verbindung zu vertiefen, sich ganz und gar zu etwas zu bekennen. Andererseits sollten wir nicht zu weit gehen, wenn wir nicht wissen, worauf wir uns einlassen, während eine dunkle Faszination lockt. Etwas Schicksalhaftes liegt in der Luft. Entscheidende Momente...

"Ich trage etwas mit mir, dass schon vor mir da war und noch nach mir da sein wird, und es ist Last und Rückhalt zugleich"

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.