Jupiter Neptun Konjunktion

Grenzenlos

am 12. April 2022, Jupiter und Neptun 23° Fische, spürbar von März bis in die zweite Maiwoche, im November und Dezember

 

Dies ist ein Einfluss, der Gegensätze auflöst, keine Grenzen, keine Abgrenzung kennt, alles einschliesst. Die Energie des  Nirvana, oder Zen, alles hinzunehmen, anzunehmen, weil es gleich-gültig ist, gleichwertiger Teil eines universellen oder göttlichen Bewusstseins, einer Einheit, in der alles, was ist, verbunden ist. Ununterschieden. Bedingungslos. Ganz und gar, ewig. Einend, aber auch auflösend. Orientierungspunkte verschwinden einfach, die Entwicklung der Dinge ist völlig offen. Unbegrenzt. Ein Ausufern, indem sich vieles dem Zugriff entzieht, schwer greifbar, nicht haltbar, kann manches buchstäblich unfassbar sein.

 

Wenn dieser Aspekt letztendlich ein sehr positiver ist, kümmert er sich doch wenig um die vergänglichen irdischen Kümmernisse. Man mag es als Schwingungserhöhung bezeichen, als grossen kosmischen oder göttlichen Plan - diese Energie operiert in viel grösseren Dimensionen, ausserhalb von Raum und Zeit, wo (temporäre?) Verluste vielleicht einfach nicht als solche wahrgenommen werden. Eine Form von Erlösung liegt darin, an nichts festzuhalten, für alles offen zu sein, und einer höheren Weisheit oder Führung zu vertrauen, auch wenn wir deren Sinn und Ziel nicht verstehen. Auch hier können wir nicht wissen, worauf wir vertrauen, woran wir glauben - wohin all dies uns führt. Doch mit Hilfe dieser Energien könnten wir es erspüren,  vielleicht erfahren. Wenn man offen dafür ist, ist dies eine ässerst spirituelle Zeit, in der man Geborgenheit in der Verbundenheit erfahren kann. Eines wird uns ganz klar gezeigt: alles hängt zusammen, alles bildet ein grosses Ganzes, und wir sind ein Teil davon. Alles betrifft uns alle.

 

Wo wir allerdings unsere Urteilsfähigkeit brauchen, wenn wir die Dinge klar einschätzen müssen, um uns zurecht zu finden und Entscheidungen zu treffen, kann sie wenig zuverlässig sein, können wir fehlgeleitet werden. Vielleicht fühlen wir uns verloren, verlieren die Orientierung, sind anfälliger für Täuschung und Blendung: wir sind es nicht gewöhnt, das Leben ohne unsere ganz konkreten Leitsysteme zu navigieren. Diese dürften zwar im grossen und ganzen wie immer vorhanden sein, aber irgendwie ist alles weniger klar... Die Dinge können verwirrend, vage, unscharf sein. Diese Phase könnte so manche Zweifel an unserem Verstand aufwerfen.

Auf einer übergeordneten Ebene befinden sich viele der Dinge, die uns die Erklärungen und Definitionen der Welt liefern, die sogar unsere Identität bestimmen, tatsächlich in einem Auflösungsprozess. Das verursacht Chaos und Gefühle der Überforderung, der Hilflosigkeit. Unser Konzept von der Welt, unsere Überzeugungen, sogar kulturelle Identitäten zerfliessen gerade vor unseren Augen. Dies kann ein sehr langsamer, in grösseren Dimensionen kaum wahrnehmbarer Prozess sein, der gerade erst begonnen hat. Doch das, was wir kennen, beginnt zu verschwinden. Das Gute daran: dies ist der Raum, indem Neues entsteht. In dem wir Neues erschaffen.

 

Dieser Einfluss steht für die Ausbreitung, oder Allgegenwärtigkeit, von Dingen, die nicht fassbar, vielleicht gar nicht wahrnehmbar sind. Wie, unter anderem, Viren und Bakterien - weil auch unsere eigene Abwehr, die Grenzen unseres Immunsystems, nun weniger klar definiert und weniger effektiv sind. Ähnlich verhält es sich mit der Verbreitung von Fake News, und anderen Formen von Fehlinformation - sie verbreiten sich leichter, denn einerseits ist unsere Urteilsfähigkeit nicht ganz verlässlich, andererseits aber suchen wir Orientierung, wollen 'Wahrheit'. So ist dies auch eine besonders fruchtbare Zeit für falsche Propheten, Gurus, Influencer aller Art. Eine Strömung kann sehr schnell zu einer Massenbewegung werden, ja sogar zur Massenhysterie. Angst und Hilflosigkeit können das kollektive Bewusstsein genauso überspülen wie Glaube und Hoffnung. Wir können von einer Idee völlig vereinnahmt und zum Fanatismus hingerissen werden, oder erfahren, wie das, woran wir geglaubt haben, sich als grosse Illusion oder leere Hülle entpuppt. Einerseits wollen wir der Realität entfliehen, andererseits suchen wir nach Alternativen, wollen eine andere, bessere Welt.

 

Im schlimmsten Fall kann alles recht überwältigend sein: Die Pandemie dürfte ihren Höhepunkt erreichen, die Inflation steigert sich. Wassermassen, Überflutungen, aber auch die Bedeutung von Trinkwasser und der Zustand der Ozeane, wie Naturkatastrophen im allgemeinen können diese Zeit prägen. Grenzen verschwinden, verfliessen: auch das kann in einer Zeit, in der sich politische und wirtschaftliche Machtstrukturen in einem kompletten Umbruch befinden, so einiges heissen. Sogar territotiale Grenzen verändern sich. Doch so oft sind es Katastrophen, und Auswüchse der Unmenschlichkeit wie Krieg, die uns letztendlich vereinen, höhere Ideale wachrufen. Alles kann ausufern. Doch eine Flut von Willkür, Hilflosigkeit, Opfern, trifft auf eine Flut von Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

Wir sind so empfänglich für Stimmungen und Empfindungen, dass wir tatsächlich das Leid oder die Sehnsüchte um uns herum spüren, uns als Teil davon wahrnehmen, und so auch wirklich teilhaben. Dies kann überfordern, besonders wenn man ohnehin sehr empfindsam ist, es bringt aber auch ein sehr starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, ein wirkliches Verstehen. Dies ist ein Einfluss, der Unterschiede vergessen macht und Sehnsucht nach Einheit und Einigkeit weckt.

 

Gleichzeitig ermöglicht, ja beflügelt dieser Einfluss ungeahnte Kreativität und künstlerische Schaffenskraft. Die Grenzen unser eigenen kleinen Welt, unserer Vorstellungskraft, lassen sich nun so leicht dehnen, überwinden, dass der Imagination keine Grenzen gesetzt sind. Und letztendlich heisst es ja, dass wir das erschaffen und möglich machen können, was in unserer Vorstellung lebt. So kann auch ein grosser, kollektiver Traum aufblühen - ein Traum von Friede und Harmonie.

In ihrer Reinform ist diese Energie frei von Ambitionen, kennt keinen Geltungsdrang, will nicht besser sein als andere - dadurch helfen wir einander, doch wir könnten uns auch antriebslos oder ziellos fühlen. All diese Einflüsse können sehr müde machen, und sind sehr emotional. Vielleicht sollten wir uns so viel wie möglich Zeit gönnen, um einfach nichts zu tun, einfach nur zu sein, alles wirken zu lassen und zu verarbeiten. Es ist wichtig, dem Körper Erholung zu gönnen, auf Ernährung uns Gesundheit zu achten, denn solch alltägliche Dinge können nun leicht untergehen - oder man spürt gar nicht das Bedürfnis, sich darum zu kümmern. Es ist auch eine Zeit der Reinigungsprozesse, körperlich und geistig. Viel Wasser, viel Ruhe und Erdung sind wichtig. Praktiken wie Yoga können uns helfen, in uns selbst und auch in unserem Körper zu ruhen. Wir sollten viel Geduld und Verständnis für uns selbst und für andere haben.

 

Gerade weil alles recht überwältigend sein kann, ist es sehr verlockend, sich der Welt mit Hilfe von Suchtmitteln oder anderen Substanzen zu entziehen. Da ist besondere Vorsicht geboten, da die Wirkung wesentlich stärker und unberechenbarer sein kann. Wenn irgend möglich, sollten andere Wege gewählt werden: man kann sich jetzt auch besonders gut in Filmen, in Musik verlieren, ganz und gar in einer Geschichte oder in einem Kunstprojekt aufgehen. Und natürlich in Meditation, und in der eigenen Gedankenwelt. Wir können in uns selbst, in unserer Fantasie, und in der Welt um uns herum ganz andere Dimensionen erleben, viel subtiler wahrnehmen. Wenn wir offen dafür sind, können ganz simple Dinge nun einen besonderen Zauber entfalten, weil wir spüren, dass sich viel mehr darin verbirgt, als wir ahnen können...

Und gerade weil die Grenzen der Realität verschwimmen, gerade weil es da viele Unschärfen gibt, können kollektive Visionen entstehen, und Träume haben das Potential, tatsächlich etwas zu bewirken. Die Welten verfliessen nicht nur ineinander, wir können ganze Welten kreieren.

 

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.

 

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